Die Zweitaufführungen

"Es ist wahnsinnig anstrengend, wenn man immer ein Stück nach dem anderen heraushauen muss. Man hat so zu wenig Zeit, Dinge weiterzuverfolgen und im Schreiben zu vertiefen", klagt Dramatiker David Gieselmann im Interview. Der Grund dafür liegt darin, dass die meisten Theater lieber Uraufführungen auf die Bühne bringen, anstatt ein Stück zum zweiten oder dritten Mal inszenieren zu lassen. Autor*innen sind so aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen viel und schnell zu produzieren. Der Nachspielpreis soll dem entgegenwirken. In dieser Sektion werden Inszenierungen ausgewählt, die einen zweien oder dritten Blick auf ein Gegenwartsstück wagen.

Eingeladen waren in diesem Jahr: europa flieht nach europa von Miroslava Svolikova, inszeniert von Alia Luque (Badisches Staatstheater Karlsruhe, jedermann (stirbt) von Ferdinand Schmalz, inszeniert von Daniel Foerster (Schauspielhaus Graz) und Das Recht des Stärkeren von Dominik Busch, inszeniert von Jan Neumann (Deutsches Nationaltheater Weimar). Wir haben zwei Regisseure und eine Dramaturgin zu den nominierten Arbeiten befragt.