Über den Heidelberger Stückemarkt

Der Heidelberger Stückemarkt ist ein Theaterfestival für Gegenwartsdramatik, das seit 1984 alljährlich im Frühjahr stattfindet. Veranstalter ist das Theater und Orchester Heidelberg. Im Zentrum des Festivals steht ein Autor*innen-Wettbewerb, für den Dramatiker*innen nicht uraufgeführte Stücke einreichen können. Aus diesen Einsendungen werden jeweils die sechs bis sieben Teilnehmer*innen am Autor*innenwettbewerb eines Jahres ausgewählt. Ihre Stücke werden von Mitgliedern des Ensembles des Theaters Heidelberg im Rahmen des Festivals in szenischen Lesungen präsentiert. Eine Jury entscheidet über die Vergabe des Preises des Heidelberger Stückemarkts. Darüber hinaus wird ein Publikumspreis vergeben.

Weitere Sektionen des Heidelberger Stückemarktes sind der Jugendstückepreis und der Nachspielpreis. Der Jugendstückepreis richtet seinen Focus auf zeitgenössische Formen des Jugendtheaters. Jährlich werden drei Uraufführungen für den Preis nominiert, der in Kooperation mit den Mülheimer Theatertagen und dem in ihrem Kontext ausgelobten Kinderstückepreis vergeben wird. Das Siegerstück der Sektion "Jugendstückepreis" ist dann auch während der Mülheimer Theatertage zu sehen. 

Der Nachspielpreis zeichnet herausragende Zweit- oder Drittinszenierungen neuer Stücke aus. Ziel ist es, uraufgeführten Stücken zu nachhaltiger Präsenz in den Spielplänen zu verhelfen und damit insgesamt die Nachhaltigkeit von Gegenwartsdramatik zu fördern. Jährlich werden drei Inszenierungen für den Nachspielpreis nominiert.

Der Heidelberger Stückemarkt versteht sich als Uraufführungsfestival. In einem umfangreichen Rahmenprogramm sind in Gastspielen bemerkenswerte Uraufführungen aus dem deutschsprachigen Raum zu sehen.

Die Sektion Gastland stellt jeweils die Theaterkultur eines Landes anhand ausgewählter Formen seiner Gegenwartsdramatik vor. Zur Sektion "Gastland" gehört auch der Internationale Autor*innenwettbewerb, der in szenischen Lesungen nicht uraufgeführte Stücke des jeweiligen Gastlandes präsentiert.

Aufgrund der Corona-Pandemie kann der Heidelberger Stückemarkt 2020 zum ersten Mal in seiner 36jährigen Geschichte nicht stattfinden. Das geplante Programm ist hier zu finden. Die für den Preis des Heidelberger Stückemarkts nominierten Autor*innen werden trotzdem vorgestellt und ausgezeichnet. Die sechs Wettbewerbsstücke werden am 25. und 26. April vom Schauspielensemble des Theaters und Orchesters Heidelberg in Online-Lesungen vorgestellt. Die Manfred Lautenschläger-Stiftung hat als Stifterin das Preisgeld für den jährlichen Autor*innenwettbewerb von 10.000 Euro auf 12.000 Euro erhöht. Es wird gleichmäßig auf die sechs für den Preis nominierten Autor*innen verteilt.

Seit 2012 begleitet das Theatermagazin im Internet nachtkritik.de das Festival mit einer eigenen Seite. Bereits im Vorfeld des Festivals werden hier in Texten und Videos Autor*innen und Stücke vorgestellt, aktuelle Debatten und Themen zum jeweilgen Stand des Gegenwartstheaters abgebildet sowie Themen und Inszenierungen der Sektionen des Festivals diskutiert. Während des Festivals gibt es normalerweise eine umfangreiche Berichterstattung in Wort, Bild und Ton: also Kritiken, Videos und Informationen rund um das Festival. In diesem Jahr werden alle Informationen zu Autor*innen und Themen des Heidelberger Stückemarkts 2020, samt der Online-Lesungen an dieser Stelle präsentiert.

  

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