Liebe Festivalbesucher*innen!

Seit 2012 begleitet nachtkritik.de den Heidelberger Stückemarkt. Wir schreiben Kritiken, führen Interviews, drehen Videos, ordnen Juryentscheidungen ein. In einer normaleren Welt wären wir auch jetzt in Heidelberg. Die Absage des Festivals traf uns mitten in den Vorbereitungen. Die Website wurde gerade neu gestaltet. Wir hatten uns auf diesen April gefreut: auf die Gastspiele, Debatten und Wettbewerbe. >>>

Wenige Tage vor der Absage des Stückemarkts trafen wir uns noch mit den Dramatiker*innen Maria Milisavljevic und David Gieselmann zum Interview in einem Berliner Café, um über die Bedingungen des Schreibens für das Theater zu sprechen. Cafés und Bühnen schlossen kurz darauf. Was nun?

Wir finden, dass das öffentliche Sprechen über Theater in diesen Zeiten erst recht fortgesetzt werden muss. Kultur ist systemrelevant.

Gemeinsam mit der Festivalleitung haben wir deshalb entschieden, einen Teil des Heidelberger Stückemarkts in den digitalen Raum zu verlegen. Seit neun Jahren reisen wir Online-Redakteur*innen nach Heidelberg, nun kommt der Stückemarkt ins Netz – und damit auch zu Ihnen nach Hause. 

Das Heidelberger Schauspielensemble präsentiert die Texte der für den Autor*innenpreis Nominierten in Video-Lesungen. Die Dramatiker*innen stellen sich und ihre Stücke bei uns in von ihnen selbst konzipierten und produzierten Videos vor. Wir reflektieren ihre Stücke in Porträts.

Auch die Nominierten der Sektion Nachspielpreis kommen zu Wort, wir begutachten den Jugendstücke-Jahrgang und das jugendliche Schweizer Kritiker*innenkollektiv "Intrige" stellt Thesen zum Jugendtheater zur Debatte. 

Das Festival mag ausfallen, aber das Gespräch über Theater geht weiter, bis wir uns endlich vor einer Bühne wiedersehen.

Viel Freude!

Seien und bleiben Sie gesund!

Esther Slevogt und Michael Wolf
nachtkritik.de

 

Wir bleiben drinnen!

Wegen der infektionsschützenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus wird der Heidelberger Stückemarkt zum ersten Mal in seiner 36-jährigen Geschichte nicht stattfinden. Der Titel eines der eingeladenen Gastspiele, vom aktionstheater ensemble, hat sich als prophetisch erwiesen: "Wie geht es weiter".

So geht es weiter: In dieser Zeit der Krise ist uns Solidarität wichtiger als der Wettbewerbsgedanke. Das heißt: Die für die Wettbewerbe nominierten Autor*innen werden trotzdem geehrt. Gemeinsam mit den Sponsor*innen, der Manfred Lautenschläger-Stiftung und dem Heidelberger Unternehmerehepaar Bettina Schies und Klaus Korte, hat sich die Festivalleitung dazu entschieden, das Preisgeld gleichmäßig aufzuteilen.

Litauen wird statt 2020 in einem anderen Jahr Gastland des Heidelberger Stückemarktes sein.

Jeder*Jede der sechs für den Autor*innenwettpreis und der drei für den Jugendstückepreis nominierten Künstler*innen erhält somit 2.000 Euro.
Statt öffentlicher Lesungen der für den Wettbewerb nominierten Stücke präsentiert das Heidelberger Schauspielensemble die Werke der Autor*innen in digitaler Form auf einer von nachtkritik.de extra dafür eingerichteten Seite.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf dem virtuellen Heidelberger Stückemarkt 2020 und freuen uns darauf, Sie 2021 wieder analog begrüßen zu können.

Bis dahin bleiben Sie bitte gesund!

Es grüßen Sie herzlich

Holger Schultze, Jürgen Popig, Antonia Leitgeb
und das ganze Stückemarkt-Team des Theaters und Orchesters Heidelberg.

 

Über den Heidelberger Stückemarkt

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